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Herzlich Willkommen in der Schuleingangsphase!

 

Leistungsbewertung in der Schuleingangsphase

Wenn das Ziel der Schule und des Schulgesetzes eine Schule für alle Kinder sein soll, unabhängig von ihrer sozialen und ethnischen Herkunft, unabhängig von Begabungen und Schwächen, müssen wir an die Erfahrungen und Lernbedürfnisse der Kinder anknüpfen und die Lernangebote daran orientieren.

 

Wenn sich der Unterricht auf die unterschiedlichen Lernausgangslagen der einzelnen Kinder, auf ihre speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten beziehen will, muss er sich nach den Interessen der Kinder orientieren und handelndes Arbeiten ermöglichen, um motiviertes Lernen und Lernzuwächse bei den einzelnen Kindern hervorzubringen. Das heißt Teamarbeit, selbst bestimmtes und individuelles Lernen, also die Arbeit mit Tages- und Wochenplänen, Freiarbeit und Werkstattarbeit.

 

Wenn sich Unterricht in der Weise verändert, erfordert das natürlich das Einbeziehen der individuellen Voraussetzungen und der Entwicklung der Kinder auch die Form der Leistungsbewertung.


In den meisten europäischen Ländern wird in der Schuleingangsphase schon längere Zeit auf Bewertung durch Noten verzichtet, selbst in der gymnasialen Oberstufe, Berufsoberschule und in der Fachoberschule in Deutschland.

Wenn (lt. Schulgesetz) ein Kind 1 bis 3 Jahre Zeit hat, um erfolgreich die Schuleingangsphase zu absolvieren, müssen wir den Lernprozess individualisieren. Das heißt, nicht alle Kinder lernen stets das Gleiche zur gleichen Zeit. Bei den vielen unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ist dies auch nicht möglich.


Wann sollte bei den Kindern nun eine Arbeit durch eine Ziffer bewertet werden, wenn ich einigen doch mehr Zeit geben muss, um den bestimmten Lernstand zu erreichen?

 

Ist es für die Eltern nachvollziehbar, dass ein Kind nach 4 Wochen Lerntraining eine 3 bekommt, einem anderen Kind noch 3 Wochen Zeit gegeben wird, weil es noch nicht soweit ist und die Note 2 erreicht? Ist dies gerecht? Zumal alle vor dem letzen Halbjahr eventuell erteilten Noten keinen Wert und keinen Einfluss auf die Zeugnisnote am Ende der Schuleingangsphase haben (lt. Versetzungsverordnung -Land-Sachsen-Anhalt).

 

Erfolgreiches Lernen wiederum heißt Erziehung zur Leistung, heißt Lernen im eigenen Tempo, heißt dort weiterlernen, wo das Kind steht, und es behutsam in richtig dosierten Schritten in das erfolgreiche Leisten hineinzuführen, heißt motivierendes, selbst bestimmtes Lernen.

 

Die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühles, eines Vertrauens in die eigene Leistungsfähigkeit, die Entwicklung eines angemessenen Anspruchsniveaus, die Stärkung der Frustrationstoleranz - das sind unsere Ziele.


Zum Konzept einer bewussten Leistungserziehung gehört selbstverständlich auch die Leistungsmessung. Es werden Lernziele bekannt gegeben. Auf diese Ziele hin wird gemeinsam geübt und dann werden Lernzielkontrollen durchgeführt, um festzustellen, ob diese Ziele auch erreicht worden sind. Festzustellen, ob Ziele erreicht worden sind, ist notwendig und gehört ganz wesentlich zu jedem effektiven Lernprozess. Eine Leistungsbeurteilung mit Noten zu Beginn der Schuleingangsphase ist dagegen nicht nur überflüssig, sondern für viele Kinder auch eine nicht verantwortbare Schädigung ihrer Persönlichkeit.


Zensuren sind, besonders dann, wenn (lt. Schulgesetz) individualisiert unterrichtet wird und die Kinder unterschiedlich lange Zeit haben um ein Lernziel zu erreichen, pädagogisch unsinnig. Sie bieten keine Hilfe, sie geben keinerlei Hinweise auf bessere Lernstrategien. Schlechte Zensuren wirken für Kinder mit Lernschwierigkeiten als negative Verstärkung.


Unser Fazit: Die Bewertung mit Noten am Beginn der Schuleingangsphase ist destruktiv und geht nicht mit dem Schulgesetz und den bindenden Standards zur Gestaltung der Schuleingangsphase konform.




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